Hier geht es um alles, was man meines Erachtens beim Kauf und beim Einsatz einer Digitalkamera beachten sollte, jedoch weniger darum, wie man gut fotografiert.
Ich selbst habe Erfahrungen mit sechs verschiedenen Digialkameras, von denen zur Zeit noch fünf im Einsatz sind:
Meine erste Digialkamera war von 2003 bis 2008 eine Canon Powershot G2 für etwas mehr als 700 €. Damals kostete eine 256 MB Compact Flash Speicherkarte noch um die 150 €.
Aktuell nutze ich eine Canon EOS 450D mit einem Objektiv Canon EF-S 18-135 mm f/3.5-5.6 IS sowie eine
Canon Powershot SX160IS.
Die digitale Spiegelreflexkamera (DSLR) Canon EOS 450D hatte zunächst das Objektiv Canon EF-S 18-55mm 1:3,5-5,6 IS II, das aber irgendwann den Autofokusdienst aufgegeben hatte.
Nicht befriedigen konnte danach das zeitweise eingesetzte Objektiv
Tamron AF 18-200mm F/3.5-6.3 XR.
Im Haushalt zudem vorhanden sind zudem eine
Canon Powershot A720IS, eine
Sony DSC-HX5 sowie eine
Olympus X-43.
Im Jahr 2013 ist von den hier aufgeführten Kameras nur die Canon Powershot SX160IS aktuell. Diese habe ich mir in erster Linie gekauft, um sie auf dem Weg zur Arbeit mitzunehmen.
Er führt mich mit der Bahn von Elz bzw. Limburg (Lahn) nach Frankfurt (Main) bzw. Offenbach. Als Hobbyeisenbahner gibt es dabei genug Motive. Da ich einen Teil des Weges mit dem
Fahrrad zurück lege, macht sich die EOS 450D in der Fahrradtasche zu breit. Anfangs hatte ich für diesen Zweck die Olympus X-43 genutzt, die aber in Sachen Bedienung und Bildqualität
nicht befriedigen kann.
Diese Seite enthält neben der Kaufberatung und einer Erläuterung der Fachbegriffe auch Fotos oder Links auf Fotos, die mit den oben angesprochen Kameras angefertigt wurden.
Bei diesen Fotos handelt es sich ausschließlich um solche, die ich selbst geschossen habe und an denen ich selbst die Rechte habe.
Kommentare zu bestimmten Punkten geben zum einen meine persönliche Meinung hierzu weiter, basieren andererseits auf gesammelten Erfahrungen und dem Studium von Fachliteratur.
Bei den meisten hier angesprochenen Punkten versuche ich diese, mit entsprechendem Bildmaterial aufzulockern bzw. verständlicher zu machen - frei nach dem Motto: "Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte!"
Oft sind das gleiche Fotos mit verschiedenen Kameraeinstellungen oder mit unterschiedlichen Kameras aufgenommen.
Bevor es an eine wie auch immer geartete Kaufberatung geht, zunächst einmal etwas Theorie, wobei ich versuche, diese einfach zu halten und mit Beispielen zu untermalen. Das beinhaltet aber schon notwendiergweise erste Anhaltspunkte zum Kauf einer Digitalkamera.
Die Verschlußzeit gibt an, wie lange die Kamera das Bild belichtet, also im Prinzip die Aufnahmedauer. Bei hellem Sonnenschein ist diese relativ kurz, bei Dunkelheit entsprechend lang. Bis zu Verschlußzeiten von ca. 1/30 Sekunde kann man die Kamera noch in der Hand halten, ohne das Bild zu verwackeln. Abhilfe schafft hier entweder ein Blitz oder ein Stativ. Bei Nutzung eines Stativs ist es oft hilfreich, wenn die Kamera über einen Selbstauslöser verfügt; der beispielsweise erst nach zwei oder zehn Sekunden auslöst. Denn sonst besteht die Gefahr, dass man in dem Moment, in dem man den Auslöser drückt, an der Kamera wackelt.
Um ein Stativ verwenden zu können, muss die Kamera jedoch über ein entsprechendes Innengewinde verfügen, das am Boden der Kamera angebracht ist.
Über die Blende wird in erster Linie die Schärfentiefe reguliert. Je höher der Wert der Blende, desto größer ist der Bereich, der noch scharf dargestellt wird. Umgekehrt kann mit mit einer niedrigen Blendenzahl bespielsweise den Vordergrund scharf darstellen und den Hintergrund verschwommen.
Ein hohe Blendenzahl (angegeben mit einem großen F) erfordert leider auch eine längere Verschlußzeit. Zum Vergleich bei einer Innenaufnahme mit meiner Canon SX160IS (ohne Blitz): Blende F3.5 benötigt eine Verschlußzeit von 1/25 Sekunden. Bei identischen Lichtverhältnissen und Blende F8.0 ist es schon eine halbe Sekunde.
Über entsprechende Automatikfunktionen werden Blende und Verschlußzeit von der Kamera passend gewält:
Der ISO-Wert gibt die Lichtempfindlichkeit an. Je schlechter die Lichtverhältnisse, desto höher ist der zu wählende ISO-Wert. Aber: Je höher der ISO-Wert, desto eher neigt die Kamera dazu, zu körnen. Gerade hier trennt sich bei Digitalkameras schnell die Spreu vom Weizen. Ohne "Not" sollte man nicht zu einem höheren Wert als ISO 200 greifen. Da es auch hier auf die Lichtverhältnisse ankommt, hat man zusätzlich zur Verschlußzeit und der Blende einen weiteren Einflußfaktor.
In der analogen Fotografie wird der ISO-Wert übrigens nicht durch die Kamera bestimmt, sondern durch den verwendeten Film.
Wer kennt es nicht: Bilder im Innenraum mit Blitz sind rotstichig, ohne Blitz und bei Neonlicht tendiert alles zu blau. Hier kommt der Weißabgleich ins Spiel, den man entsprechend der Lichtsituation wählt. In der Regel leistet der automatische Weißabgleich hier gute Dienste, aber auch bei dieser Automatik spielt die Qualität der Kamera eine Rolle.
Der Werbung liebstes Kind! Je höher der Pixelwert, desto besser die Bildqualität. Nein, bei kleinen Kameras ist das eher umgekehrt der Fall. Der Pixelwert gibt an, aus wie vielen Bildpunkten das aufgenommene Bild besteht. Betrachtet man die Bilder nur am Computermonitor, zum Beispiel einem 22-Zöller mit einer Auflösung von 1680x1050 Bildpunkten, so reichen diese 1.764.000 Pixel aus - das sind weniger als 2 Megapixel (2 MP). Will man auf DIN A4 ausdrucken, so reichen 4 Millionen Pixel, 8 MP reichen für DIN A3. Hat man die chice Super-Mini-Kamera mit 16 MP, so ist es fraglich, was man mit diesen vielen Pixel will, zumal sich auf den kleinen Bildchips solcher Kameras die dicht gedrängten Pixel gegenseitig stören und es eher zu Bildrauschen kommt.
Bei den meisten Kompaktkameras mit werbewirksam hoher Pixelzahl kann man dies zum Glück herunterregeln, wodurch man dann meist mit einer sichtbar besseren Bildqualität belohnt wird.
Auch das kennt man: Auf den Aufnahmen der abendlichen Geburtstagsfeier haben alle Personen auf einmal rote Pupillen. Schon mit einfachen Bildbearbeitungsprogrammen bekommt man diese halbwegs gut weg, aber das macht zusätzliche Arbeit. Das Problem ist, dass bei den meisten kompakten Kameras der Blitz zu nah am Objektiv sitzt und es zu entsprechenden "Refexionen" kommt. Abhilfe schafft hier ein externer Blitz, der aber leider an den wenigsten kompakten Kameras angeschlossen werden kann. Vorteilhaft ist in dieser Angelegenheit ein ausklappbarer Blitz, der möglichst weit weg vom Objektiv angebracht ist.
Durch den Autofokus ist es der Kamera möglich, das Bild automatisch scharf zu stellen. Die meisten Digitalkameras bieten unterschiedliche Möglichkeiten, um auszuwählen, welcher Bereich des Bildes zur Messung herangezogen werden soll. Der Autofokus bedingt massgeblich die Auslöseverzögerung. Hin und wieder ist es sehr nützlich (z.B. bei schwierigen Lichtverhältnissen), wenn man den Autofokus abschalten kann, um manuell scharf zu stellen.
Der Bildstabilisator hat die Aufgabe, Verwacklungen auszugleichen. Das wird insbesondere bei hohem Vergrößerungsfaktor zum Problem (siehe Zoom), aber auch bei zu wenig Licht. Einem elektronischen Bildstabilisator ist ein optischer vorzuziehen. Bei Canon erkennt man die Modelle mit einem optischen Bildstabilisator i.d.R. am Zusatz "IS" in der Produktbezeichnung.
Bei Digitalkameras ist die Auslöseverzögerung oft ein Problem: Hiermit ist die Zeitspanne gemeint, die zwischen dem Antippen des Auslösers zwischen automatischem Scharfstellen und dem Auslösen selbst vergeht. Ist die Auslöseverzögerung zu lang, ist das Motiv schon halb aus dem Bild. Gerade beim Fotografieren von kleinen Kindern wird das schnell zum Problem. Also bedeutet das ganz einfach: je niedriger der Wert, desto besser. Meine Canon G2 war in dieser Hinsicht gut, um eine Mauer zu fotografieren...
Zoomen bedeutet in der Praxis das Heranholen eines weiter entfernten Objektiv. Bei Digitalkamers ist diesbezüglich in der Regel der Vergrößerungsfaktor eingegeben. Hierbei sollte man jedoch nur auf den optischen Zoom (also mit den Linsen der Kamera) achten und nicht auf den Digitalzoom. Bei Angaben zur Brennweite (das ist die mm-Angabe auf den Kameras) ist bzgl. maximaler Vergrößerung der höhere mm-Wert relevant. Zu beachten ist beim Zoom auch der Bildstabilisator.
Zunächst zum meines Erachtens einfachsten Fachbegriff, denn für mich gilt:: "Digitalzoom ist dazu da, um ihn abzuschalten." Er wird sicherlich gerne in der Werbung genutzt, ist aber mit Einbußen in der Bildqualität verbunden. Beim Zoomen mit dem Digitalzoom werden fehlende Bildpunkte vom Prozessor der Kamera errechnet. Das gleiche erreicht man, indem man die Bilder mit dem PC vergrößert. Das hat gegenüber dem Digitalzoom mit der Kamera den Vorteil, dass Verwacklungen, die leicht bei großer Brennweite entstehen, ausgeschlossen sind.
Was ist bzgl. der oben angebenen Fachbegriffe denn nun sinnvoll? 100x Zoom ohne Bildstabilisator sicherlich nicht.
erstellt von Georg Blees am 06.01.2013; letzte Änderung von Georg Blees am 02.05.2013